Die Ausstellung zeigt, wie abstrakte historische Ereignisse - sei es die Aufhebung der Zünfte, die Vertreibung oder der Neuanfang nach 1946 - das Leben der Menschen ganz konkret bestimmten.
In den verschiedenen Ausstellungen stoßen die Besucher immer wieder auf dieselben Personen, nur eben in anderen Zusammenhängen und Lebenssituationen.
So wird etwa der Haider Dachdecker Anton Rauch nicht nur als Handwerker gezeigt, sondern auch als Soldat des Ersten Weltkriegs, der an der Isonzofront sein Leben für den österreichischen Kaiser
riskierte. Von Schneidermeister Andreas Hamperl aus Turban ist sein Maßbuch zu sehen, aber ebenso sein Taschenkalender, in dem er in nüchterner Sachlichkeit die Stationen seiner Vertreibung von
Tachau bis Augsburg festgehalten hat.
Anhand von zwei Lebensentwürfen - ein Antifaschist und Kommunist sowie ein deutscher Nationalist und Nationalsozialist - wird veranschaulicht, wie unterschiedlich die Menschen auf die politischen Verwerfungen der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts reagiert und welche Konsequenzen sie aus den Geschehnissen und ihrem eigenen Verhalten gezogen haben.