Gemäß der Dekrete des Staatspräsidenten Eduard Beneš wurde 1945/46 die deutsche Bevölkerung der Tschechoslowakei – ungefähr 3,2 Millionen Menschen – vertrieben.
Auch aus dem Kreis Tachau wurden von März bis Oktober 1946 in 21 Transporten ca. 25.000 Menschen gewaltsam ausgesiedelt. Viele weitere flohen über die grüne Grenze nach Bayern. Auf der „Vertreibung
und ihrer Vorgeschichte“ liegt ein Schwerpunkt des Museums. Der zunehmende Nationalitätenkonflikt zwischen Deutschen und Tschechen ab 1848, besonders ab 1918, wird in zahlreichen Exponaten
dargestellt. Zwei Lebensläufe personalisieren die politischen Verwerfungen und Katastrophen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Auch der Untergang der Egerländer Kulturlandschaft mit der
Zerstörung von 32 Ortschaften wird in Bildern exemplarisch aufgezeigt. Ein Stück des im Kreis Tachau zerschnittenen Eisernen Vorhangs weist ebenso in die Zukunft wie Beispiele der Renovierung von
Flurdenkmälern, Kirchen und Kapellen durch die Vertriebenen seit 1989.